Die Geschichte des Regiments-Bläser-Corps Neuss-Reuschenberg
Am 22. Februar 1977 trafen sich Freunde, die die Fanfarenmusik liebten und spielen wollten.
Unter diesen Freunden befanden sich einige, die zuvor dem Reuschenberger Fanfarenkorps 1955 angehörten, das sich aber im Laufe der Zeit von der Fanfarenmusik ganz abgewandt hatte und in eine reine Blasmusikkapelle umgewandelt wurde und heute unter der Namensbezeichnung „Neusser Ratsbläser“ auftritt. Als dieses Korps damit begonnen hatte, die herkömmliche Fanfarenmusik mit anderen moderneren Musikinstrumenten neu zu arrangieren, um damit dem Zeitgeschmack entsprechend moderne Musik, also auch Schlager- oder Rockmusik kreieren zu können, verließen einige Mitglieder das Korps und arrangierten ein Treffen, das die Gründung eines neuen Fanfarenkorps zum Ziel hatte, wozu es an diesem Tage auch kam.
Zu den Gründern gehörten:
H. Holte D. Reinicke
Kurt Kalinowski † H. Kalinowski
E. Heck W. Heck
P. van Butselaar J. Weihrauch
J. Kösling † W. Schäfer
Aus diesem Kreis wurde folgender Vorstand gewählt:
1. Vorsitzender K. Kalinowski
2. Vorsitzender E. Heck
Oberleutnant J. Weihrauch
Leutnant H. Holte
Kassierer P. van Butselaar
Unmittelbar nach der Gründungsversammlung wurde der Antrag zur Mitgliedsaufnahme im Reuschenberger Bürger-Schützen-Verein gestellt. Daraufhin hat das Komitee das neue Korps zu einer Komiteesitzung am 14. März 1977 eingeladen, um es kennen zu lernen. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keinen Namen. Darüber wurde in einer Versammlung am 19. März 1977 diskutiert und abgestimmt. Die Bezeichnung Fanfarenkorps Reuschenberg konnte nicht gewählt werden, weil unter diesem Namen das oben genannte Korps der „Neusser Ratsbläser“ schon bestand und als „Reuschenberger Fanfarenkorps 1955″ in das Vereinsregister eingetragen war. Schließlich kamen drei Vorschläge in die engere Wahl:
1. Marschfanfaren Reuschenberg
2. Bläser-Corps
3. Bürger-Schützen-Fanfaren Reuschenberg
Aus diesen Vorschlägen ergab sich die Namensgebung „Regiments-Bläser-Corps Neuss-Reuschenberg gegr.1977“.
Die Anfänge waren gemacht und die Mitgliederzahl wuchs schnell weiter. Beim ersten Auftritt zum Schützenfest 1977 konnte in einer Stärke von vierundzwanzig Personen angetreten werden. In der Zeit davor wurde viel gearbeitet und geprobt, damit zu diesem ersten großen Auftritt die Märsche ohne große Fehler vorgetragen werden konnten. Bei anderen Anlässen nutzte man die Gelegenheit um festzustellen, wie das Erlernte klappte. Dazu gehörten zum Beispiel Krönungen, Anlässe in der Firma International- Harvester Company, später Case GmbH, Goldhochzeiten, Pfarrfeste und das Schützenfest in Neuss-Holzheim. Von den eingespielten Honoraren wurde die erste Uniform angeschafft, die aus einer schwarzen Hose, einem weißen Hemd und einer schwarzen Samtweste bestand. Da die Engagements sich mehrten, kam man mit einer Uniform nicht aus und so wurde schon kurze Zeit später die Weste gegen einen grauen Bläser getauscht, der allerdings durch die Mitglieder selbst finanziert werden musste.
Dieser Uniformanschaffung sollte längst nicht die letzte sein, denn aufgrund dessen, dass das Korps bei den Festumzügen und Paraden für das Sankt Hubertuskorps Reuschenberg in schöner Regelmäßigkeit aufspielte, wurde deren Uniform übernommen, um in der Uniformierung mit diesem Korps einheitlich aufzutreten.
Die Verpflichtungen und Auftritte nahmen ständig zu, denn inzwischen war das Korps über die Grenzen von Reuschenberg hinaus bekannter geworden. Die Honorareinnahmen konnten damit ebenfalls vermehrt werden, sind aber immer wieder in das Korps investiert worden, wie zum Beispiel zur Anschaffung von Instrumenten und nicht zuletzt in andere neue Uniformen. 1989 entschlossen sich die Mitglieder eine Uniform anzuschaffen, die aus einem grauen Rock bestand, der in Schnitt und Form dem des Heeres der Bundeswehr nachempfunden war. Die schwarze Hose blieb und als Kopfbedeckung wählte man bordeauxrote Baretts. 1995 kam eine Uniform hinzu, die vom Korps als eine Art Paradeuniform angesehen wird. Sie entspricht in Stil und Schnitt einer englischen Gardeuniform, die heute getragen wird, wenn das Korps sich besonders gut darstellen möchte. Es entstand somit nach und nach ein regelrechter Uniformfundus, der es erlaubt, sich zu jeder Art von Auftritt in der geeigneten Uniform präsentieren zu können.
Um eine gute Musik vortragen zu können, muss ständig und viel geprobt und das Repertoire ständig erweitert werden. Um diesen Anforderungen nachkommen zu können, bedurfte es eines Raumes, der sich als Probenraum eignete. Um diesen Mangel beheben zu können, stellten die Regimentsbläser am 05. November 1979 bei der Stadt Neuss einen Antrag und waren froh und glücklich, als ihnen Räume in der Hauptschule Reuschenberg an der Aurinstraße zur Verfügung gestellt wurden. Hier finden seit dem zweimal in der Woche die Proben statt. In der Anfangszeit wurde nur Marschmusik für Fanfaren einstudiert und gespielt. Mit der Veränderung der Ansprüche an die Musik, speziell der Musik von Fanfarenkorps, wurden Stücke der Schlager- und Karnevalsmusik in das Programm aufgenommen. Das war dann auch der Anlass und der Zeitpunkt, die Instrumentierung umzubauen und zu erweitern. Bis zum Jahre 1998 wurde diese Art Musik erfolgreich vorgetragen, aber dann trennte man diesen Bereich ab, weil der Markt mit dieser Showmusik ziemlich überflutet war und wandte sich der konzertanten Marschmusik zu, in der das Korps sich inzwischen sehr erfolgreich spezialisiert hat, was nur möglich war durch eine verbesserte Spielqualität der Musiker. Mit dieser Art Musik hatten die Regimentsbläser eine Marktnische entdeckt, denn die Nachfrage auf diesem Gebiet ist größer als das Angebot. Um einen hohen Grad an Können zu erreichen und um das Spiel weiter zu entwickeln, wurde 1996 ein Ausbilder verpflichtet, aber aufgrund der Tatsache, dass sich die Mitgliederzahl stetig vergrößerte, reichte ein Ausbilder nicht mehr aus. Heute wird das Korps von insgesamt drei Ausbildern unterrichtet. Das musikalische Können sollte in der Öffentlichkeit unter Beweis gestellt werden und dazu hat das Korps an Wettstreitveranstaltungen teilgenommen und konnte bei nationalen und internationalen Musiktagen in Leer/Ostfriesland gleich zweimal hintereinander den zweiten Platz belegen.
Die enorme Verbesserung der Darbietungen hat im Jahre 2000 dazu geführt, dass das Korps von der Prinzengarde der Landeshauptstadt Düsseldorf „Blau Weiss e.V. 1927“ ein Angebot erhielt, in der Karneval-Session 2000/2001 bei deren Veranstaltungen aufzutreten. Es waren etliche Auftritte zu absolvieren, wovon viele in prominenter Umgebung stattfanden. Dazu sind zu zählen: Lindner Hotel Rheinstern, Hilton Hotel Düsseldorf, Rheinterassen Düsseldorf, Stadthalle Düsseldorf, Stadthalle Hilden, Deutsche Oper am Rhein, Duisburger Opernhaus, Fernsehsitzungen von ARD und WDR, SAT 1, Mercedes Benz AG. Düsseldorf, Deutsche Bank 24, Rosenmontagszug in Düsseldorf. In den Sommermonaten werden Auftritte bei etlichen Schützenfesten in der näheren und weiteren Umgebung absolviert. Als Höhepunkt wird neben dem eigenen Schützenfest in Reuschenberg das Schützenfest der Stadt Neuss angesehen.
Neben den vielen Verpflichtungen, denen das Korps inzwischen nachkommen muss, wird das interne Gemeinschaftsleben nicht vernachlässigt. Kameradschaft und Freundschaft werden groß geschrieben und sehr intensiv gepflegt. Unter den Mitgliedern gibt es eine ganze Reihe Jugendlicher und die älteren Mitglieder sehen es als vornehme Aufgabe an, eine intensive Jugendarbeit zu leisten und bei diesen Jugendlichen die Freude zur Musik zu fördern. Dazu beziehen sie die Eltern in ihr Tun mit ein. Zudem werden regelmäßig Ausflüge unternommen und Feste gefeiert, wann immer dazu ein Anlass besteht. Für eine Gemeinschaft dieser Art ist es wichtig, dass den Damen, womit Mitglieder leiert sind, auch immer etwas geboten wird, denn aufgrund der vielen Verpflichtungen müssen sie viel Verständnis aufbringen. Das sportliche Schießen kommt darüber hinaus ebenfalls nicht zu kurz und es wird wie in jedem anderen Schützenkorps, alljährlich ein „Bester“ ermittelt, der bei einem großen Krönungsfest inthronisiert wird. Außerdem wird unter den Jugendlichen ein „Jungkönig“ ermittelt, der ebenfalls feierlich gekrönt wird.
Ein Mann, der von Anfang an dem Korps angehörte und es maßgeblich mit geprägt hat, war Jürgen Weihrauch. Er ist zwar heute nicht mehr aktiv, aber immer noch dem Korps verbunden und wenn er gebraucht wird, ist er zur Stelle. Für alles, was er dem Korps gegeben hat, ernannten seine Freunde ihn zum Ehrenmajor.
Verbundenheit und Kameradschaft bestehen wie selbstverständlich zu anderen Schützengemeinschaften im Reuschenberger Regiment und wenn bei deren Veranstaltungen zur Verschönerung musikalische Auftritte gewünscht werden, sind die Regimentsbläser zur Stelle. Ihre Eigenständigkeit als Korps haben Sie sich jedoch stets bewahrt. Es ist hervorzuheben, dass sie dem Komitee immer zur Verfügung stehen, wenn sie zu besonderen Anlässen benötigt werden, wie zum Beispiel bei der Überbringung eines musikalischen Grußes an die Bewohner des Altenstifts „Sankt Hubertus“ zum alljährlichen Schützenfest.
Am Dienstag, den 20.04.2004 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht der Stadt Neuss unter folgender Vereinsregister Nr. 2211.
In den letzten Jahren wurde die Ausrichtung des jungen Corps auf konzertante Märsche und virtuose Darbietungen konsequent weiterverfolgt. Durch Disziplin und harte sowie kontinuierliche Arbeit bei den Proben wurden anspruchsvolle Arrangements den klassischen Märschen hinzugefügt und so das Repertoire stets erweitert. Diese musikalische Mischung ist weit über die Grenzen der Region hinaus einmalig und sehr gefragt, zumal das Durchschnittsalter dieser Gruppe bei gerade mal 21 Jahren liegt. Egal wo die 50 Musiker um die musikalischen Leiter Daniel Kuhlmann und Patrick Esser ihr Können zeigen, das Corps zieht mit seiner Musik und der aktuellen Uniform, welche in schwarz und rot gehalten ist, immer die Aufmerksamkeit der Zuhörer und Passanten auf sich.
Bei derart professionellem Engagement bleiben auch die Erfolge nicht aus. Im Jahre 2003 nahm das Regiments-Bläser-Corps aus Reuschenberg erstmalig an den Musikwettbewerben des Landesmusikverbandes Nordrhein-Westfalen teil und errang in der Klasse „Blechbläser mit Ventilen“ direkt den Landesmeistertitel.
Auch auf Bundesebene besitzt das Corps bereits einen Titel. Im Jahre 2004 errang man bei den Deutschen Meisterschaften der „Spielmanns-, Fanfaren-, Hörner- und Musikzüge“ in Mainz die Silbermedaille.
Das Jahr 2005 stellt eines der erfolgreichsten Jahre in der noch jungen Geschichte dar. So konnte im September der Landesmeistertitel des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgreich verteidigt werden!
Ein zweites Highlight der Musiker war die Veröffentlichung der ersten CD im Dezember. Dieses lange ersehnte und wohlüberlegte Projekt wurde Dank der Unterstützung einiger Sponsoren und Freunde ermöglicht. Die Organisatoren um den Geschäftsführer Michael Polus konnten kurz vor Weihnachten die ersten Exemplare voller Stolz präsentieren. Die CD bietet einen kompletten Überblick über das vielseitige und anspruchsvolle Repertoire und kann auch hier über unsere Homepage bestellt werden.
Der musikalische Erfolg lockte sehr schnell weitere junge Musikbegeisterte an, sodass das Corps in der ersten Jahreshälfte 2006 schnell anwuchs. Nach strengen Kriterien werden neue Bewerber ausgesucht und nach einer anfänglichen Probenzeit offiziell in das Corps aufgenommen. Das Corps wird aktuell von stolzen 61 aktiven Musikern gebildet. Dabei werden nicht immer Instrumentenkenntnisse vorausgesetzt. Unser Ausbilder Wilhelm Hartmann sowie unsere eigenen Registerführer sind Woche für Woche mit Eifer dabei, den neuen (und alten) Mitgliedern das Musizieren beizubringen. Im Juni 2006 konnte das Regiments-Bläser-Corps ein weiteres Mal die Früchte der schweißtreibenden Probenarbeit ernten: es stand die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften der „Spielmanns-, Fanfaren-, Hörner- und Musikzüge“ in Meinerzhagen an. Mit der zahlreichen und fantastischen Unterstützung der 100 (in Worten: einhundert!) mitgereisten Fans konnte sich das Fanfarencorps erneut eine Silbermedaille sichern. Diese Leistung verdient eine besondere Anerkennung, wenn man berücksichtigt, dass das Corps in seiner aktuellen Zusammensetzung konkurrenzlos bei den Deutschen Meisterschaften war und somit in einer anderen Kategorie mit anderen Gruppen zusammen bewertet wurde.
Natürlich waren auch im Jahre 2006 wieder zahlreiche Schützenfest entlang des Rheins, woran sich das Regiments-Bläser-Corps beteiligte. Die Nachfrage von den umliegenden Schützenvereinen nach einer solch professionellen und erfolgreichen Gruppe ist hierbei bislang ungebrochen. Diese Begeisterung schwappte sogar bis nach Düsseldorf in die Landeshauptstadt.
Nach jahrelanger Zugehörigkeit des Neusser Regiments-Bläser-Corps zur Prinzengarde Blau-Weiß, Leibgarde der Venetia, erhielten die jungen Musiker im Jahr 2006 eine Anfrage der Prinzengarde Rot-Weiß der Landeshauptstadt Düsseldorf, Leibgarde des Prinzen Karneval. Die neue Herausforderung sowie neue Perspektiven gaben letztlich den Ausschlag, dass sich das Corps im Sommer also der Prinzengarde Rot-Weiß anschloss. Diese kleidete alle 61 Musiker komplett neu ein und zeigte sich nach allen Seiten stolz ob dieser neuen musikalischen Unterstützung. Diese neue Freundschaft wurde direkt mit einem mehrjährigen Vertrag besiegelt und die ersten Auftritte zur fünften Jahreszeit verliefen außerordentlich gut und mit gewohnter Perfektion, in Disziplin wie auch im Musikalischen.
Das Jahr wurde mit einem einzigartigen Jahresausflug in das Phantasialand bei Brühl beendet. Musiker, Eltern, Frauen, Kind und Kegel wurde eingepackt und es ging mit 2 vollen Reisebussen in den Erlebnispark. Ein toller Tag, welcher allen noch lange in Erinnerung bleiben wird stellt für das Jahr 2006 den harmonischen Abschluss dieses jungen Corps dar.
Doch ein Highlight gab es dann kurz vor Weihnachten doch noch:
der Auftritt bei der Weihnachtsfeier der Firma Hugo Boss in Metzingen bei Stuttgart. Zusammen mit den Freunden der Leibgarde Rot-Weiß aus Düsseldorf fuhren die Musiker am 15. Dezember mit dem Reisebus nach Metzingen. Aufgrund der langen Busfahrt mussten sich die Bläser extra Urlaub nehmen und so ging es gegen 11 Uhr morgens gen Süden. Kein geringerer als Kai Pflaume, welcher den Abend moderierte, wartete auf die Musiker, um den Auftritt der Gäste aus Neuss und Düsseldorf auf der Feier gebührend anzukündigen. Weitere Gäste, die den Auftritt mit Begeisterung verfolgten, waren Mika Häkkinen, Vladimir Klitschko und Horst Schlämmer alias Hape Kerkeling, der Redakteur aus unserer Nachbargemeinde Grevenbroich. Ein erlebnisreicher Tag ging mit einer noch erlebnisreicheren Busfahrt um 5 Uhr morgens am Samstag, den 16. Dezember, zu Ende.
Am 29. September feierten die Musiker des Regiments-Bläser-Corps Neuss-Reuschenberg e. V. zusammen mit insgesamt mehr als 300 Personen ihr 30-jähriges Bestehen. Freunde und Verwandte der jungen Musiker rund um Major Björn Porsche sowie Liebhaber guter Fanfarenmusik versammelten sich im Pastor Bouwmans Haus in Reuschenberg. Pünktlich um 19 Uhr eröffnete Geschäftsführer Michael Polus den Festabend mit einer Ansprache bevor dann das komplette Corps in den stilvoll geschmückten Festsaal einzog. Fortan folgten konzertante Märsche sowie bekannte anspruchsvolle Melodien aus aller Welt. Mehr als 2 Stunden spielten die Regiments-Bläser vor ihrem begeistertem Publikum. Natürlich standen Klassiker wie Laridah oder Gruß an Kiel genauso auf dem Programm wie Fanfarenmärsche à la Freiheitsglocken und Fehrbelliner Reitermarsch . Es sind aber gerade die anspruchsvollen Stücke, durch die das hervorragende Corps seine Ausnahmestellung im Rhein-Kreis bekommt: Des großen Kurfürsten Reitermarsch , Die Burg im Osten oder Anker gelichtet werden sonst nur von den besten Militär-Musikzügen intoniert. Zu guter letzt versetzten die Reuschenberger ihre Zuhörer durch internationale Stücke in brillanter Perfektion in Begeisterung. Der Publikums-Liebling Carlingford-Loch leitete das furiose Finale ein. Hier wie auch bei anderen Stücken wussten mehrere Solisten, u. a. Jürgen Ziebuhr am 1. Flügelhorn, zu überzeugen. Theme from the TV series JAG , Olympic Spirit (Seoul 1988) und North and South sorgten dafür, dass die Zuhörer restlos aus dem Häuschen waren und der Abend allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Dieser Jubiläumsabend war der Höhepunkt einer bis hierhin anstrengenden, erfolgreichen Saison für das Regiments-Bläser-Corps. Nach zahlreichen Schützenfeste in der näheren und weiteren Umgebung und einigen privaten Verpflichtungen, mussten die einzelnen Register verstärkt proben, um die neuen Stücken zu erlernen. Mehrere Zusatzproben wurden angesetzt, damit die Stücke in der gewohnten Qualität einstudiert und dargeboten werden konnten. Dass sich die Mühen der Arbeit gelohnt haben zeigten die Standing Ovations am Ende des Jubiläumskonzertes.
Am Sonntag, den 21.10.2007 konnte, dass Regiments-Bläser-Corps Neuss-Reuschenberg gegr. 1977 e. V. in Duisburg den Titel des amtierenden Landesmeisters Nordrhein-Westfalen erneut verteidigen. Bereits im Jahr 2005 gelang den jungen Musikern die erfolgreiche Titelverteidigung, so dass in diesem Jahr bei der 4. Ausrichtung dieses noch jungen Wettstreits der Pokal bereits zum dritten Mal in Folge mit nach Reuschenberg ging. Errungen wurde der erneute Titel mit den Stücken „The Olympic Spirit“ von John Williams und „Des großen Kürfürsten Reitermarsch“ von Cuno Graf v. Moltke.
Auf der Königsparade zum Reuschenberger Schützenfest 2009 konnte das Regiments-Bläser-Corps zum ersten mal in der Vereinsgeschichte mit einem Showmarschieren glänzen. Zu den Stücken „Midway March“, dem Trio aus Graf Waldersee „Tochter Zion“ und dem „Badonviller Marsch“ marschierten die Jungs in einer einstudierten Kombination und konnte damit die Menge begeistern.
Im August kam es dann zu einem schweren Unfall mit dem Tourbus des Regiments-Bläser-Corps. Der langjährige Busfahrer hatte betrunken den Bus gelenkt und so einen Unfall verursacht, bei dem einige Mitglieder z.T. schwer verletzt worden sind. Trotz einiger Widrigkeiten und vielen geliehenen Instrumenten gelang es der jungen Truppe in diesem Jahr leider nicht ihren Titel zu verteidigen. Es gelang ihnen aber immerhin eine Goldmedaille und den Titel „Vizemeister“ zu erringen. Mit den Stücken „Frei Weg“, „Buglers Nocturne“ und „North&South“ konnte das Regiments-Bläser-Corps leider nicht 100% überzeugen. Vor allem das Stück „North&South“ gab erhebliche Punktabzüge.
Bei der Jahreshauptversammlung am 05.03.2010 wurde Cedric Bongartz zum neuen 2. Musikalischen Leiter und Christian Fedder zum Hauptmann gewählt, da die langjährigen Mitglieder Daniel Kuhlmann und Patrick Esser aus beruflichen Gründen ihre ämter zur Verfügung stellten. Auch der langjährige stlv. Geschäftsführer Tobias Lembicz stellte sein Amt zur Verfügung und vergab dieses an Sven Wallraff. 2010 war wohl das Jahr der Veränderungen des Regiments-Bläser-Corps. Zum ersten Mal feierte man sein Copsfest, den Krönungsball, in einem eigens dafür aufgestellten Festzelt und konnte an diesem Abend mit ca. 500 Gästen für gute Stimmung sorgen.
Zum Reuschenberger Schützenfest konnte man bei Rekordtemperaturen von über 35°C bei der Parade mit dem neu einstudierten „Police Academy March“ und einem erneutem Showmarschieren glänzen. Das Konzert Sonntagabend im Festzelt bot den Zuschauern ein weiteres Highlight. Als Zugabe des Konzertes spielte das Regiments-Bläser-Corps das Stück „Angels“ von Robby Williams. Der Schützenfest Montag hatte für die Mitglieder, insbesondere Björn Porsche etwas Besonderes. Björn Porsche rang mit seinem Vater Manfred um die Würde Schützenkönig 2010/2011 zu werden. Dieses Duell verlor Björn, dennoch hielt seine Truppe trotzdem zu ihm mit einem Plakat auf dem Stand „Wir sind Prinz 2010/2011“, welches ihn sehr berührte. Zudem marschierte Das Regiments-Bläser-Corps inkl. weiblicher Begleitung ohne Instrumente mit beim Krönungszug. An Reuschenberger Schützenfest wurde auch ein neues Stück, welches nur in Kombination einer Musikkapelle gespielt werden konnte ins Programm gebracht: Den Böhmischen Traum, wozu das Regiments-Bläser-Corps im Trio nur gesungen hat.
Die Schützenfestsaison beende das Regiments-Bläser-Corps mit noch einem weiteren Highlight. Gemeinsam mit dem Bundesfanfarenkorps Neuss-Furth spielte man mit dem Stück „Military Escort“ auf der Königsparade beim Neusser Schützenfest für das Reitercorps. Der Markt wurde von über 100 Musikern beschallt.
Im Oktober 2010 dann der Schock für den Vorstand und der Mannschaft: Der langjährige Geschäftsführer Michael Polus trat von seinem Amt zurück. Schnellstmöglich wurde eine Versammlung einberufen bei der Sven Wallraff vom stlv. Geschäftsführer zum Geschäftsführer gewählt worden ist. Sein Amt übernahm dann das erst 2008 eingetreten Mitglied Dominic Bahr. Neben Micheal Polus traten auch Cedric Bongartz als 2. Major und René Rottmann als Kassierer zurück. Das Amt des 2. Majors übernahm der Hauptmann Christian Fedder, Hauptmann wurde dadurch Markus Wallraff. Das Amt des Kassierers wurde vom Feldwebel Stephan Brand übernommen.
Zum Reuschenberger Schützenfest 2011 marschierte man zu Ehren SM Manfred Porsche seit Jahren wieder mit einem Fahnenschwenker. Zudem wurden Gäste Manfred Porsches ohne sein Wissen bei der Königsparade vorbeigespielt. Gespielt wurde das Stück „Anker gelichtet“, welches das Lieblingsstück von Manfreds Gattin Birgit ist. Zum Konzert spielte man das Trio des bekannten Böhmichen Traums, wobei man auch im Vorfeld Texte im Publikum verteilte. In diesem Jahr beschloss der Vorstand und die Mannschaft, dass man den Vertrag mit der Prinzengarde, welcher in 2012 endet, nicht zu verlängern. Somit ist der letzte Auftritt des Corps am Veilchendienstag.
Zum Saisonabschluss 2011 konnte das Regiments-Bläser-Corps noch einmal triumphieren. Mit einer Bestnote von 1,2 konnte die junge Truppe mit den Stücken „Buglers Nocturne“, „Anker gelichtet“ und „Santa Fé“ die Jury in Marienheide überzeugen, sicherte sich eine Goldmedaille und den Titel „Landesmeister 2011/2012“
Bei der Jahreshauptversammlung am 05.02.2012 fanden turnusmäßige Neuwahlen statt, bei denen der Geschäftsführer Sven Wallraff aus beruflichen Gründen nicht mehr zu Wahl stand. Neuer Geschäftsführer wurde durch einstimmige Wahl Stephan Brand. Neuer Kassierer wurde in diesem Zusammenhang Patrick Hahn und neuer Feldwebel Nils Wojtinek. Alle anderen Personen wurden in ihren ämtern bestätigt. Am Veilchendienstag, den 21.02.2012 spielte man einen letzten Auftritt für die Prinzengarde Rot-Weiß, Leibgarde des Prinzen Karneval.
Stand: 26.02.2012
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